Kurze Geschichte der medizinischen Hypnose

Im alten Ägypten und später im antiken Griechenland wurde in den Tempeln des Äskulap die Behandlung von Krankheiten durch den Tempelschlaf praktiziert. Die Kranken wurden von Priestern in einen neuntägigen, 'magnetischen Schlaf' versetzt. Dabei erschien ihnen im Traum die Göttin Isis, welche die innere Heilung in Gang setzte. Von Heilungen im Schlaf wird auch aus der früheren Zeit des Christentums berichtet, wobei nun aber Heilige und keine heidnischen Götter die Heilung bewirkten.

Der schottische Arzt und Chirurg James Braid (1795–1860) prägte in seinem Buch von 1843 den Ausdruck 'Hypnose' für den Zustand 'zwischen Wachen und Schlaf' in Anlehnung an Hypnos, den griechischen Gott des Schlafes. Später kam Braid durch seine Forschung und Erfahrung zur Einsicht, dass die Hypnose nicht ein schlafähnlicher Zustand sei sondern eine Konzentration der Aufmerksamkeit und eine Zunahme der Vorstellungsaktivität.

Im 19. Jahrhundert war Frankreich mit den Schulen von Nancy und Paris führend in der Erforschung der Hypnose. So gilt zum Beispiel Emil Coué (1857–1926) als der Begründer der modernen Autosuggestion. Von ihm stammt die berühmte Selbstsuggestion: 'Es geht mir mit jedem Tage und in jeder Hinsicht besser und besser.'

Im 20. Jahrhundert war es dann vor allem der amerikanische Arzt und Psychiater Milton Erikson, welcher die moderne, ärztliche Hypnose beeinflusste. Als 18-Jähriger erkrankte er an Kinderlähmung. Er war praktisch vollständig gelähmt. Nur mit Hilfe seiner Vorstellungskraft trainierte er seine Muskeln, so dass er später wieder gehen konnte.